‚Ich bin die fesche Lola‘ – Marlene Dietrich gibt die frivole Berlinerin
Langbeinige ‚Barfußtänzerin‘ mit Berliner Schnauze trifft auf alt-verbiederten Gymnasialprofessor – Heinrich Manns Sittenstudie über die Doppelmoral des Wilhelminismus hat das Zeug zum Kassenschlager.
Ich bin die fesche Lola, der Liebling der Saison …’ – wer kennt es nicht, das freche Lied der schönen Lola Lola, die sich in Heinrich Manns Romanvorlage ‚Professor Unrat’ noch etwas weniger glamourös Rosa Fröhlich nannte? Die unglückselige Beziehung einer sexy Animierdame und eines schwitzenden Gymnasialprofessors liefert den Stoff für Heinrich Manns Sittenstudie über Doppelmoral und entsprechend heftig eskalierende Leidenschaft – und den perfekten Mix für einen der ganz großen Ufa-Coups.
Uraufgeführt im Jahr 1930 im Gloria-Palast am Kurfürstendamm wurde der Film über den kreuzkonservativen Gymnasiallehrer Immanuel Rath (Emil Jannings), der seiner heftigen Leidenschaft für die frivole Sängerin Lola Lola (Marlene Dietrich) zum Opfer fällt, ein Riesenerfolg – und die Dietrich zum ersten – und eigentlich auch einzigen – deutschen Superstar. Gedreht wurde der Streifen in den Potsdamer Filmstudio Babelsberg, dem ältesten Filmstudio der Welt überhaupt.