Lido, Cuvrystrasse 7

In den 1950er und -60er Jahren war die Schlesische Straße DIE Cineasten-Gasse in Kreuzberg, in der vorrangig – durchaus hochwillkommene – Heimatfilme und ‚UFA-Schnulzen‘ aufgeführt wurden. Erste Anlaufstelle für alle Ostberliner, die Westfilme sehen wollten, war das im Jahr 1952 eröffnete LIDO (=Lichtspiele des Ostens) in der Cuvrystrasse 7.

Mit der Lido-Aufführung ‚Der Teufel spielt Balalakai‘, einem Götz-George Film über die missglückte Flucht aus einem sibirischen Kriegsgefangenlager, endete die Geschichte der Grenzkinos im Jahr 1961. Wenig später trennte die Mauer die Ostberliner endgültig von Film und Freiheit der Kreuzberger Nachbarn, womit sich das düstere Balalakai-Drama unter veränderten Vorzeichen irgendwie auf traurige Weise wiederholte. Nachdem sich das Haus in den 70er Jahren unter dem Namen „Westside“ zur Berliner Hochburg des Rock’n’Roll gemausert hatte, wurde es in den 80er Jahren zwischenzeitlich zum Proberaum der Berliner Schaubühne transformiert. Seit 2006 heißt das Lido wieder Lido, spielt allerdings hauptsächlich Musik – v.a. Indie und Rock – und gibt nur gelegentlich Filmvorführungen – dann allerdings 50er Jahre Schmankerl vom Feinsten (kürzlich z.B. „Sheriff Teddy“ oder „Wir Wunderkinder“).

Lido - Kultur- und Veranstaltungshaus