Der Bahnhof Zoo – Highlight der Ingenieurbaukunst mit schmutziger Vergangenheit
Die Zeiten, in denen der Bahnhof Zoo vor allem eins bedeutete, nämlich Endstation Drogenhölle, sind nur noch ungute Erinnerung. Direkt am Hardenbergplatz und am östlichen Ende des Ku-damms gelegen befindet sich der unter Denkmalschutz stehende historische Bahnhof heute in bester Lage für einen Bummel durch Berlins alten Westen.
Während des Kalten Krieges war der Bahnhof der einzige Fernbahnhof in West-Berlin und und Ausgangspunkt der Interzonen- und späteren Transitzüge in die Bundesrepublik – ein Ort der Freiheit also inmitten der von allen Seiten eingekesselten Stadt. Die im Rahmen der Erweiterungsarbeiten für die Olympischen Spiele von 1936 ehrgeizig errichteten Brückenbauten über den Gleisanlagen der Fernbahn gelten auch heute noch als Meisterleistung deutscher Ingenieurbaukunst. Auch die zentrale Bahnhofshalle stammt aus dieser Zeit.
In den 1970er und 1980er Jahren gelangte der Bahnhof als zentraler Umschlagplatz der westdeutschen Heroinszene dagegen zu eher trauriger Berühmtheit. Mit Christiane Felscherinows autobiographischem Buch „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ wurde er dann endgültig zur symbolischen Endstation Drogenhölle.
Noch immer einer der größten Verkehrsknotenpunkte Berlins geht es am Zoologischen Garten heute weitaus gesitteter zu. Der Bahnhof liegt am östlichen Ende des Kurfürstendamms und läd zu einem Bummel durch dieses geschichtsträchtige Areal ein. Neben einer gut gemischten Geschäftspalette meist mittlerer Preisklasse erwarten den Besucher hier u.a. viele altehrwüdige Kinos (z.B. Ufa-Palast, Delphi-Filmpalast) und Theater (z.B. Neues Theater am Zoo), der gleichnamige Tierpark, dessen Artenvielfalt auf der ganzen Welt seines Gleichen sucht und natürlich das berühmte Gedächtniskirchen-Ensemble, im Volksmund seiner Form wegen besser als ‚Lippenstift und Puderdose‘ bekannt, als eines der Wahrzeichen West-Berlins.