Berliner Dom und Lustgarten

Der Berliner Dom – Berlins größtes Gotteshaus im Wandel der Zeiten

Der Berliner Dom präsentierte sich architektonisch immer auf der Höhe der Zeit und gehört heute zu den bedeutendsten protestantischen Kirchen in Deutschland. Doch nicht nur für Gläubige ist dieser mächtige Kirchenbau mitten im Lustgarten ein echter Augenöffner.

Allein das imposante Bauensemble mit seiner Predigtkirche und der Tauf- und Traukirche ist schon ein Hingucker; echte Besuchermagnete sind auch die Hohenzollern-Gruft, die kaiserliche Treppe und nicht zuletzt die Kuppelkonstruktion als echtes Highlight deutscher Ingenieurbaukunst.

Die Geschichte des Berliner Doms reicht bis in das Jahr 1465 zurück, als Papst Paul II. die St.-Erasmus-Kapelle im gerade neu erbauten kurfürstlichen Schloss zu Cölln zum Dom erhebt. Mitte des 18. Jahrhunderts ließ Friedrich der Große die schnörkellose, längst baufällige Backsteinkirche abtragen und in einen nördlich des Stadtschlosses errichteten barocken Neubau nach seinem Geschmack verwandeln.

Nachdem sich das Gotteshaus dann zwischenzeitlich in einem von Schinkel umgesetzten klassizistischen Gewand präsentiert hatte, musste es sich Ende des 19. Jahrhunderts ein weiteres – bislang aber letztes Mal – dem Zeitgeschmack beugen: Wilhelm II. veranlasste den Bau eines neuen Doms, der in den Jahren 1894 bis 1905 unter der damals üblichen Verwendung traditioneller Bauformen der italienischen Hochrenaissance und des Barocks zu einem eindrücklichen Beispiel kaiserlicher Prunkliebe wurde.

Während des Zweiten Weltkrieg machte eine Brandbombe den Dom mehr oder weniger in eine Ruine und es sollte sehr lange dauern, bis Berlins größtes Gotteshaus wieder gänzlich instand gesetz wurde: Die Außenarbeiten waren erst im Jahr 1983, die Innenarbeiten sogar erst im Jahr 2002 vollständig abgeschlossen.